Förderpreis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler
Auszeichung junger Weltraumforscherinnen und -forscher
Wollen Sie wissen, wie ein Nanosatellit mit einem zuverlässigen Computersystem ausgestattet werden kann, wie der komplexe Verbrennungsprozess in der Brennkammer einer Hybridrakete im Detail funktioniert oder wieviel Masse die Erde durch das Einfangen von Staub, Meteoroiden und Asteroiden aus dem Weltall pro Tag einfängt? Die Antworten auf diese spannenden Fragen finden Sie in drei Bachelor- und Masterarbeiten, die am Freitag, den 29. April 2016, mit dem mit insgesamt 3000 Euro dotierten Preis des Fördervereins ZARM e.V. ausgezeichnet werden. Der ZARM-Förderpreis wird jedes Jahr in einem bundesweiten Wettbewerb an junge Studierende in Anerkennung ihrer herausragenden Abschlussarbeiten zum Thema Weltraum und Raumfahrt verliehen.
In der Siegerarbeit von Christian Fuchs von der Technischen Universität München geht es um die Weiterentwicklung von Hardware und Software für den Einsatz in der nächsten Generation von Nanosatelliten. Wegen ihrer kleinen Größe und ihres geringen Gewichtes es ist sehr preiswert, Nanosatelliten in den Weltraum zu bringen. Viele in der Raumfahrt eingesetzte Instrumente konnten bereits miniaturisiert werden, wodurch Nanosatelliten auch für den Einsatz in wissenschaftlichen Missionen immer attraktiver werden. Letzteres verlangt aber nach einem zuverlässigen Rechner an Bord des Satelliten und dazu hat diese Masterarbeit beigetragen.
Raumfahrt wird dadurch effizienter, dass Satelliten bei gleichbleibender Leistung kleiner werden und dadurch kostengünstiger in den Weltraum zu bringen sind, aber auch dadurch, dass man Antriebe, mit denen Satelliten in den Weltraum befördert werden, effizienter auslegt. Damit beschäftigt sich Bachelorarbeit von Tobias Klaus von der Technischen Universität Braunschweig, welche den zweiten Platz belegen konnte. Es geht darum, den Verbrennungsvorgang in den Brennkammern von Hybridraketen besser zu verstehen, um eine höhere Effizienz zu erreichen. Dazu wurden mathematische Modelle entwickelt und diese für verschiedene Formen des Brennstoffblocks numerisch ausgewertet. Die mathematischen Studien wurden durch experimentelle Tests unterstützt.
In der von Sandra Drolshagen und Jana Kretschmer (Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg) verfassten Bachelorarbeit, die mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde, geht es um die Beobachtung von Meteoroiden durch das Canary Island Long Baseline Observatory CILBO. Die Autorinnen analysieren, wie die Erde mit Staub, Meteoroiden und Asteroiden wechselwirkt und wieviel Masse pro Tag dadurch aus dem Weltall auf die Erde trifft. Sie kommen in ihrer Arbeit zu dem Ergebnis, dass im Durchschnitt pro Tag ca. 54 Tonnen Staub, Meteoroiden und Asteroiden durch die Erde eingefangen werden.
Der ZARM-Förderpreis wird verliehen am Freitag, den 29. April, um 16:30 Uhr im Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie (ZARM) der Universität Bremen. Interessierte sind herzlich eingeladen. Um vorherige Anmeldung unter fv@zarm.uni-bremen.de wird gebeten.
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:
Prof. Dr. Claus Lämmerzahl
Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM)
claus.laemmerzahl(at)zarm.uni-bremen.de
Tel.: 0421 218-57834
Ansprechpartnerin für allgemeine Presseanfragen:
Birgit Kinkeldey
birgit.kinkeldey(at)zarm.uni-bremen.de
Tel.: 0421 218-57755