Glückwunsch an Daniel Morón zur bestandenen Promotion
Daniel Morón Montesdeoca arbeitet seit Januar 2020 in der Forschungsgruppe „Strömungssimulation und Modellierung“ am ZARM. Am 2. September 2024 verteidigte er erfolgreich seine Dissertation mit dem Titel „The transitional regime of pulsatile pipe flow“. Er untersucht den Übergang von laminaren Strömungen (geordnet und regelmäßig) zu turbulenten Strömungen (chaotisch und unregelmäßig).
Turbulente Strömungen führen zu erhöhtem Widerstand und Energieverlusten. Schätzungen zufolge sind Turbulenzen für circa 10 % der weltweiten Energieverluste verantwortlich. Das Verständnis der Bedingungen, unter denen eine Strömung turbulent wird, ist daher von entscheidender Bedeutung für industrielle Anwendungen (wie den Transport von Flüssigkeiten in Rohren), aber auch für unseren eigenen Körper, wo turbulente Blutströmungen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
In seiner Forschung untersucht Daniel Morón die Mechanismen, durch die laminare Strömungen in Turbulenzen übergehen, und wie sich Turbulenzen verhalten, sobald sie ausgelöst werden. Er konzentriert sich dabei auf den Fall einer Strömung in einem Rohr, das mit einer pulsierenden Kraft angetrieben wird, die der Pulsierung unseres Herzens sehr ähnlich ist. Mit Hilfe von Hochleistungsrechnern (am ZARM und anderen Forschungsinstituten) führt er präzise Simulationen durch, um die komplexen (partiellen Differential-)Gleichungen zu integrieren, die die Bewegung der Flüssigkeit modellieren. In seiner Arbeit ermittelt er die Merkmale einer Pulsierung, die den Übergang entweder begünstigen oder vermindern.
Daniel Morón: „Während meiner Zeit am ZARM habe ich tiefe Einblicke in die komplizierte Natur der Turbulenz und die Herausforderungen bei der Simulation solch komplexer Phänomene gewonnen. Ich bin fasziniert davon, wie empfindlich turbulente Strömungen und andere chaotische Systeme wie das Wetter auf Messgeräusche und Anfangsbedingungen reagieren und wie unvorhersehbar sie sein können.“