Ferrofluide auf dem Mars herstellen?
ZARM-Forscher Thomas Imhülse ist es gelungen, aus Algenöl und Magnetit, welches aus dem Mars-Boden gewonnnen werden kann, eine magnetische Flüssigkeit herzustellen. Wozu? Ferrofluide sind von großer Bedeutung für Langzeit-Weltraummissionen.
Magnetische Flüssigkeiten, sogenannte Ferrofluide, sind wahre Alleskönner, wenn es um Langzeitmissionen im Weltraum oder die Erkundung von Planeten geht. Aufgrund ihrer magnetischen Eigenschaften sind sie z.B. geeignet für einen Einsatz zum Strahlenschutz vor Weltraumstrahlung, in der Medizin, sie können als Treibstoff in elektischen Antriebssystemen verwendet werden oder als flüssige Dichtung in Schleusentüren von Habitaten und Raumschiffen. Ein Pumpensystem, das die Zirkulation einer magnetischen Flüssigkeit allein durch Magnetfelder erzeugen kann ("Magnetic surface stress pumps" oder "MiSS Pumps") — und welches derzeit von Forschenden des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universiät Bremen zusammen mit Ingenieur:innen der ZARM Technik AG entwickelt wird —, spielt hierbei eine wichtige Rolle; denn in nahezu allen Raumfahrtsystemen könnte ein solches auf Ferrofluiden basiendes Pumpenkonzept zur Anwendung kommen.
Was sind die nächsten Schritte?
ZARM-Forscher Thomas Imhülse geht noch einen Schritt weiter: Wie sieht es mit der Herstellung von Ferrofluiden zum Beispiel auf dem Mars aus? Um die Kosten einer Marsmission zu reduzieren, sollten idealerweise alle Rohstoffe, Verbrauchs-und Versorgungsgüter aber auch Ersatzteile vor Ort aus den vorhandenen Ressourcen produziert werden können. Diesem Ansatz folgend ist es Thomas Imhülse nun gelungen, ein Ferrofluid aus Algenöl — einem möglichen Nebenprodukt eines auf Cyanobakterien basierenden Lebenserhaltungssystems — und Magnetit, welches aus Mars-Regolith gewonnen werden könnte, herzustellen.
Habt Ihr Erfahrung mit der Erzeugung von Ferrofluiden aus Pflanzenöl? Thomas Imhülse freut sich über einen Austausch mit Forschungsteams, Expert:innen und Wissenschaftler:innen, die ebenfalls an Ferrofluiden arbeiten.
Kontaktiert ihn hier:
Thomas Imhülse
thomas.imhuelse(at)zarm.uni-bremen.de
(0421) 218-57945