Schulteams führen eigene Experimente in der Schwerelosigkeit durch
Gemeinsame Pressemeldung ZARM / DLR
6. Juni 2016 - Für drei Schulteams des Gymnasiums Vegesack und der International School Bremen gab es heute die Belohnung für sechs Monate intensiver Vorbereitungszeit. Seitdem sie im November letzten Jahres von einer Jury für das DroPS-Projekt (Drop Tower Project for School Students) ausgewählt wurden, durften sie heute ihr eigenes Experiment im Bremer Fallturm durchführen. In der Laborhalle des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen setzten sie ihre Experimentaufbauten in eine Fallkapsel ein, um diese dann für 4,74 Sekunden der Schwerelosigkeit auszusetzen.
Das DroPS-Projekt wurde 2014 vom ZARM initiiert und wird seit Dezember 2015 in Kooperation mit dem DLR_School_Lab Bremen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) durchgeführt. Das wichtigste Ziel des Programms ist es, den Schülerinnen und Schülern die Durchführung eines eigenen Forschungsprojektes zu ermöglichen, ihnen damit einen Einblick in das wissenschaftliche Berufsleben zu geben und ihr Engagement darüber hinaus mit der Anerkennung als Projektarbeit in der Oberstufe zu belohnen. Bis es soweit ist, liegen sechs Monate intensiver Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des DLR_School_Labs, den Fallturm-Ingenieuren und den Wissenschaftlern des ZARM Instituts vor ihnen. Während einer zweimonatigen Planungsphase werden die Schülerinnen und Schüler an das Projektmanagement in der Raumfahrt herangeführt. Angelehnt an die sogenannten „Design Reviews“ müssen sie ihre Experimententwürfe evaluieren und optimieren. Im Anschluss beginnen sie mit dem eigentlichen Experimentaufbau. Dabei werden die Konstruktionen in die Fallkapseln des „Space Towers“ im DLR_School_Lab eingebaut, um die Experimente vorab in einer Fallhöhe von fünf Metern zu testen. Danach werden die beiden kleinen Kapselstrukturen in den Fallturm gebracht und dort für die Fallstrecke von 110 Metern vorbereitet.
Die Experimente der diesjährigen Schulteams untersuchen, wie sich zwei aufeinandertreffende Flüssigkeiten mit verschiedenen Oberflächenspannungen verhalten, beschäftigen sich mit der Blasenbildung von Kohlenstoffdioxid in unterschiedlichen Sprudelsorten oder zeigen, wie sich Ölblasen im Wasser verhalten.
Besonders anschaulich und einfach demonstriert das „Sprudelexperiment“, dass es in der Schwerelosigkeit kein „oben und unten“ gibt. Statt wie im Alltag gewohnt nach oben zu steigen, scheinen die Kohlensäureblasen während der Phase der Schwerelosigkeit in der Flüssigkeit zu schweben. Treffen sie aufeinander, verbinden sie sich zu einer größeren Blase. Der Versuchsaufbau der anderen beiden Schulteams war etwas aufwändiger und hat daher beim ersten Experimentabwurf im Fallturm leider nicht funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler werden aber bald eine weitere Chance bekommen, ihr Experiment zu überarbeiten und noch einmal in der Schwerelosigkeit zu testen.
Ansprechpartner für weitere Fragen:
Dr. Ertan Göklü
ZARM, Universität Bremen
Am Fallturm
28359 Bremen
Telefon 0421 218-57944
ertan.goeklue(at)zarm.uni-bremen.de
Ansprechpartner DLR:
Dr. Dirk Stiefs
DLR_School_Lab Bremen
Telefon 0421-24420-1131
Mobil 0152-26399358