Die Projektlaufzeit für ein BEXUS-Experiment beträgt 12 Monate, für ein REXUS-Experiment rund 18 Monate. Während dieser Zeit lernen die Studierenden den vollständigen Ablauf eines Raumfahrtprojekts kennen. 

Dieser beginnt mit einer Trainingswoche, auf der grundlegende raumfahrtspezifische Fähigkeiten vermittelt werden und der erste Experimententwurf von einem Expertenteam begutachtet wird. In den anschließenden Monaten wird die Experimentausrüstung weiter verbessert, gebaut und getestet. Der wichtigste Meilenstein, auf den alle hinarbeiten, ist der Flug vom Startplatz Esrange bei Kiruna in Nordschweden. Während die Teams hier mit den Projektingenieuren die Ballon- oder Raketennutzlasten zusammenbauen, finden noch mehrere Einschalt-, Ablauf- und Kommunikationstests statt. Der gesamte Flugverlauf wird noch einmal simuliert, bevor der Ballon freigelassen oder der Startknopf für den Raketenzünder gedrückt wird.

Die Experimente laufen unter Bedingungen ab, die sich deutlich von denen in einem normalen Labor unterscheiden: Hohe mechanische Belastungen während Start und Landung, fallender Druck mit zunehmender Höhe, reduzierte Schwerkraft, Temperaturen bis minus 70 Grad Celsius auf dem Ballon und die Automatisierung der Experimente stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.

Die kurze Projektzeit erfordert eine gute Organisation bei den Studierenden: Wer ist wann verfügbar? Sind alle Materialien vorhanden? Ist die Testeinrichtung zum geplanten Termin frei? Kann uns die Institutswerkstatt unterstützen? Eine sorgfältige Planung zu Beginn des Projekts ist eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Ablauf. Dafür dient die Experimentdokumentation (SED), die alle Entwicklungen umfasst. Die Studierenden halten dort alle erforderlichen wissenschaftlichen, technischen und operationellen Informationen fest.

Die Mission endet mit der Datenauswertung und der Fertigstellung des SED. Alle aktiven Teammitglieder deutscher Teams erhalten nach Abschluss des Projekts ein vom DLR und der schwedischen Raumfahrtbehörde SNSB unterzeichnetes Teilnahmezertifikat.